27.12.16

Kinokritik: Willkommen bei den Hartmanns (D 2016) – Willkommen in den Sümpfen der Trivialität

Als Heiner Lauterbach das Drehbuch zu WILLKOMMEN BEI DEN HARTMANNS erhält, ist er begeistert: „Ich dachte, dass es ein sehr gutes Buch ist. Das hat mich wirklich gefreut, weil man leider nicht mehr allzu oft gute Drehbücher zu lesen bekommt. Das war tatsächlich mein allererster Gedanke.“ 
Mit diesem herrlichen Beispiel dafür, dass auch auch Schauspieler bisweilen bei der Drehbuchbeurteilung irren können, leiten wir das große Fressen ein, oder besser Zerrupfen.
Denn den erfolgreichsten deutschen Film des Jahres können und wollen wir nicht unkommentiert und unzerrupft stehenlassen.
© Warner Bros. Entertainment

22.12.16

Kinokritik: Nocturnal Animals (USA 2016) – Die Beschreibbarkeit der Rache

Eine einsame Frau in L.A., ein verzweifelter Mann in der texanischen Wüste und ein gebrochenes Herz in New York. Und jede Menge Rache, Unglück und Grausamkeit.
Mit NOCTURNAL ANIMALS kommt zum Jahresende nochmal ein Thriller der eher ungewöhnlichen Sorte ins Kino. Ebenso edel wie dreckig, so straight wie verrätselt.
Warum der verschachtelte Thriller von Tom Ford äußerst sehenswert ist, aber eben nicht für jeden, in unserer Kinokritik.
© Universal Pictures International Germany GmbH

18.12.16

The Nightmare before Christmas (USA 1993) – Weihnachtliches Grusical mit Kultfaktor

„Immer wenn Weihnachten oder Halloween war, war es einfach großartig. Es gab dir mit einem Mal eine Art von Beschaffenheit, die vorher nicht da war.”
- Tim Burton
© Walt Disney

14.12.16

Porträt: Michael Douglas - König der Kontroversen

Als Sohn einer Legende Karriere zu machen, sich aus dem Schatten des schier übermächtigen Vaters zu lösen, ist keine leichte Aufgabe, und viele Künstler scheitern daran.
Michael Douglas ist keiner davon. Nicht nur gelingt es ihm, sich ganz und gar aus dem Einflussbereich des allgegenwärtigen Kirk Douglas zu lösen, sondern er avanciert auch zu einem der größten Kinostars der Achtziger und Neunziger, prägt Klassiker, Ikonen und ein Image, das immer wieder im Gegensatz zu seinem persönlichen Leben steht und nichts über die schweren Kämpfe verrät, die er gegen die Sünden seines Vaters und das Schicksal austrägt.
Quelle: DVD „Falling Down“ © Warner Home Video


11.12.16

Gremlins - Kleine Monster (USA 1984) - Chaos unterm Weihnachtsbaum

Heute weiß man: Haustiere gehören nicht unter den Weihnachtsbaum!
Doch kein Film liefert eine derartig imposante Begründung dafür wie GREMLINS, der im Sommer 1984 das Publikum schockt, die Vereinigung für Altersfreigaben ins Schwitzen bringt, und sich innerhalb kürzester Zeit zum  absoluten Kultfilm mausert. Vor allem der kleine Gizmo spielt sich in die Herzen der Zuschauer - und treibt seine Techniker in den Wahnsinn. 
Ein Blick zurück auf das nackte Chaos der GREMLINS!

© Warner Home Video
Jetzt auf DVD und Blu Ray

09.12.16

Serienblick: Captain Future (JP 1978) – Der zeitlose Held

Wer auch immer Anfang der Achtziger seine Kindheit in Deutschland verbracht hat, wird ihn kennen, selbst ohne ihn je gesehen zu haben: CAPTAIN FUTURE.
Die futuristische Zeichentrickserie um den Weltraumhelden, der Abenteurer, Wissenschaftler und Actionheld in einem war, und um seine Crew, allen voran Simon, das fliegende Gehirn, der Roboter Grag oder der Gummimensch Otto, aber auch um die hübsche Polizistin Joan und den kecken Waisenjungen Ken, war seinerzeit eine der populärsten, aber auch umstrittensten Kinderserien im deutschen Fernsehen.
Woher aber stammt der Held so vieler Kinderzimmer, wie fand er seinen Weg nach Deutschland, und wie kam es, dass der schmissige Soundtrack bis heute in deutschen Ohren populär bleibt? Wir schauen zurück auf ein deutsches Fernsehphänomen. 
© Universum Film

08.12.16

Porträt: Kirk Douglas – 100 Jahre und nur ein bisschen weise

Kaum ein Star verkörpert das klassische amerikanische Hollywood-Kino des „Golden Age“ so intensiv wie Kirk Douglas. Er feiert nicht nur als Schauspieler große Erfolge, sondern auch als Produzent. Er fördert das Regiewunderkind Stanley Kubrick, und verhilft dem etablierten, aber im anti-kommunistischen Amerika in Ungnade gefallenen Drehbuchautor Dalton Trumbo zu neuen Ehren.
All seinen Rollen, vor allem den Großen, ist gemeinsam, dass sie von einem Gewissen geleitet werden - so wird er zur Verkörperung der wahrhaftigen Kinohelden seiner Zeit.
Doch trotz des großen Erfolgs als Schauspieler, Förderer und Produzent treiben Douglas bis heute tiefgreifende künstlerische Niederlagen an, und immer wieder muss er privat mit Rückschlägen und dem zwiespältigen Verhältnis zu seinem Sohn Michael Douglas kämpfen.
Ein Jahrhundert Kirk Douglas bedeutet ein Jahrhundert im Licht eines Künstlers, der das Kino geprägt hat, der vor und hinter der Kamera Prüfungen bestand, und der noch immer vor allem eines hervorruft: Staunen.
Quelle: DVD „Champion“ © Republic Pictures (Bisher keine deutsche Heimvideoauswertung. Deutscher Titel: Zwischen Seilen und Frauen)

04.12.16

Die Muppets Weihnachtsgeschichte (USA 1992) – Literarische Geisterstunde mit Herz und Plüsch

DIE MUPPETS WEIHNACHTSGESCHICHTE ist eine Kuriosität.
Eine der populärsten Weihnachtsgeschichten der Welt, geschrieben von dem größten Dramatiker seiner Zeit, und gespielt von den albernsten Figuren der Fernsehgeschichte: den Muppets, die gerade ihren Schöpfer verloren haben.
Was nach einer Ausgeburt an Respektlosigkeit klingt, erweist sich als einer der magischsten und emotionalsten Weihnachtsfilme überhaupt – eine unnachahmliche Mischung aus Humor, Moral und der berührenden Erinnerung daran, dass es an Weihnachten um Barmherzigkeit und Menschenfreude geht. Und um Fröhlichkeit.
„Die Muppets Weihnachtsgeschichte“ © Walt Disney Studios

01.12.16

Spartacus (USA 1960) – Der Held, der Star, die Geschichte

Wer mag heute berühmter sein: Spartacus? Oder Kirk Douglas?
Sicher ist, dass beide kaum noch voneinder zu trennen sind. Selbst der Sohn Michael Douglas sagt: „Mein Vater war Spartacus!“ Kaum ein Schauspieler ist in solch prägnanter Weise mit einer Rolle verwoben wie Kirk Douglas mit der des Sklavenführers Spartacus. Und kaum ein Held der Geschichte gilt als so sichere Verkörperung von Freiheitsdrang, wie der Gladiator Spartacus, der 73 v. Chr. gegen die Römer aufbegehrte.
Doch wie kam es dazu, dass der stets Helden spielende Douglas sich den größten aller Helden als Rolle sicherte? Und was wissen wir wirklich über Spartacus, den Helden, der bereit war, sein Leben für Freiheit und Gerechtigkeit zu geben?
© Universal Pictures Germany GmbH

29.11.16

Kinokritik: Arrival (USA 2016) - Die Kunst der Kommunikation

ARRIVAL ist ein Film voll großer Fragen. Welche Macht besitzt Sprache? Welche Gefahren? Welche Grenzen ziehen unsere Sprachen über die Welt? Und wie hoch ist der Preis, diese Grenzen zu überwinden?
Denis Villeneuves Ankunft der Außerirdischen gelingt das Glanzstück, einen Thriller um das Wesen der Sprache herum zu stricken, und damit ein Highlight des Kinojahres – spannend, clever und vielschichtig, tiefgründig und berührend zugleich. Und ein erschreckend aktueller Beitrag zur ewigen Weltlage.
© Sony Pictures Releasing GmbH

27.11.16

Weiße Weihnachten (USA 1954) – Die Geschichte eines Songs

In unsere Reihe „Die bekanntesten und beliebtesten Weihnachtsklassiker der Filmgeschichte“, die wir 2014 begonnen haben, gliedert sich WEIßE WEIHNACHTEN nur widerwillig ein. Ist der Film in Amerika ein absoluter Weihnachtsklassiker, fristet er bei uns ein nur mittelmäßig rühmliches Dasein. Dennoch wird er jedes Jahr mindestens ein Mal über die Feiertage ausgestrahlt und genießt besonders wegen eines Details die Zuneigung einer stattlichen Fangemeinde: Das Lied „White Christmas“, gesungen von Bing Crosby, ist der wohl berühmteste Weihnachtsohrwurm. Er findet sich auf jeder Best-Of-Weihnachtslieder-Kompilation und spült den Film in die Annalen des klassischen Weihnachtsfilms.
Was kaum jemand weiß: Das Lied ist weit älter und berühmter als der Film dazu.
Quelle: DVD „Weiße Weihnachten“ © Paramount Pictures

06.10.16

Kinokritik: 24 Wochen (D 2016) – Die unmögliche Wahl

So etwas gab es noch nicht. Nie zuvor wurde eine Abtreibung im Film so radikal, so umfassend und als derart unlösbares Dilemma inszeniert.
24 WOCHEN, der schon auf der Berlinale 2016 für Aufsehen sorgte, treibt das Thema weiter als jeder andere Film – und umschifft dabei jedes Klischee und jeden Kitsch.
Ein Film, den man gesehen haben muss – und der niemanden kalt lässt.
© Zero One Film

04.09.16

Porträt: Auf einen Spaziergang mit Hark Bohm – Erinnerungen eines Autorenfilmers

Hark Bohm – ein Name, der vermutlich nur Eingeweihten ein wohliges Seufzen entlocken wird. Seine aktivsten Jahre liegen lange zurück, und er meidet das Rampenlicht seit jeher. Doch als Filmfreund verpasst man viel, wenn man Hark Bohm nicht kennt, ist er doch einer der bedeutendsten und geachtetsten Filmwirkenden unseres Landes. Und einer der geheimnisvollsten.
Er dreht mit Größen wie Rainer Werner Fassbinder, mit Werner Herzog, Volker Schlöndorff, Hans W. Geißendörfer und Wim Wenders, ist Mitbegründer des deutschen Autorenfilms und des Filmfest Hamburg. Er initiiert die Hamburger Filmförderung und das Filmbüro Hamburg.
Er ruft den Hamburger Filmstudiengang, das Institut für Theater, Musiktheater und Film an der Hamburger Universität ins Leben, die auch als „Hark-Bohm-Schule“ hohes Ansehen genießt, denn Bohm übernimmt die Regie-Professur. Er sitzt im Rat des Europäischen Films, ist Träger des Filmbandes in Gold, wird mit drei Filmen für den Silbernen Bären nominiert und arbeitet derzeit mit Fatih Akin und Nicki Stein an neuen Projekten.
Er ist Schauspieler, Drehbuchschreiber, Regisseur, Produzent und seit nunmehr fast 50 Jahren im Filmgeschäft, das er in Deutschland voranbringt wie kaum ein anderer.
 Und er stand für einen Spaziergang zur Verfügung.
© Dennis Albrecht, Verwendung mit freundlicher Genehmigung

01.09.16

Kinokritik: The Shallows (USA 2016)

Mit THE SHALLOWS läuft aktuell nicht nur einer der besten Thriller des Jahres im Kino, sondern nach langer Zeit mal wieder ein Hai-Film, den man ernst nehmen kann. Nachdem sich das Genre qualitätsbedingt seit mehr als zehn Jahren ein „Direct-to-Video“-Abonnement erarbeitet hat, wird THE SHALLOWS nahezu durchweg mit dem Übergott des Hai-Thrillers in einem Atemzug genannt: DER WEIßE HAI.
Wieso dieser Vergleich unfair ist, mit welchen Schwierigkeiten das „Shark-Genre“ kämpft, was THE SHALLOWS so sehenswert macht, und wie realistisch der Film eigentlich ist, erfahrt ihr in unserer heutigen Kinokritik.
© Sony Pictures Releasing GmbH

25.08.16

Porträt: Robert Redford – Teil 2: Hüter alter Werte im neuen Kino

Als Robert Redford 1980 sein Regiedebüt EINE GANZ NORMALE FAMILIE vorlegt, ist er 44 Jahre alt, seit über zwanzig Jahren im Geschäft, ein weltweiter Filmstar, Hollywoodliebling und bereits von etlichen Schicksalsschlägen gebeutelt.
An dem Punkt, den andere Stars als ihren Zenit bezeichnen würde, beginnt Redford, sein Werk massiv auszuweiten – und sich ganz neu zu erfinden. Mit der beginnenden Arbeit als Regisseur entwickelt Redford sein soziales Gewissen immer weiter. Die Arbeit dient ihm aber auch als heilsame Pflege, denn auch in Zukunft bleiben seiner Familie, die Redford über alles stellt, Unglücke nicht erspart.
Daneben gelingt es ihm aber auch, sein Rollenfach vom kecken Helden zum gediegenen Charmeur umzuwandeln, und so trotz steigenden Alters, nicht nur attraktiv für die Leinwand zu bleiben, sondern einige seiner erfolgreichsten Filme überhaupt zu drehen.
Quelle: Blu Ray All is Lost © Universum Film GmbH


18.08.16

Porträt: Robert Redford – Teil 1: Aufstieg einer ungezähmten Legende

Robert Redford – ein Name, der in Hollywood seit gut drei Generationen eine Legende bezeichnet. 
Redford ist nicht nur ein facettenreicher Schauspieler und verantwortungsbewusster Regisseur, Idealist, Menschenrechtler und Umweltaktivist, sondern hat mit der Gründung des Sundance Filmfestivals die Tore für Independentfilme geöffnet, die bis dahin ein freud- und erfolgloses Leben fristeten.

Dabei will Robert Redford anfangs gar kein Schauspieler werden, sondern Künstler und Maler. Monatelang zieht er für seinen Traum durch Europa, studiert dort sogar kurzzeitig Kunst. Eine Erfahrung, die sein Leben und Werken nachhaltig – und in eine unerwartete Richtung verändert. Gepaart mit schweren Schicksalsschlägen landet er schließlich in dem Metier, das ihn unsterblich machen wird.
Quelle: DVD Bill McKay - Der Kandidat © Warner Home Video

04.07.16

Independence Day (USA 1996) - Hassliebe, Erfolg und Zerstörung


INDEPENDENCE DAY ist einer der erfolgreichsten, bekanntesten, beliebtesten, einflussreichsten und nachhaltigsten Filme der Neunziger. Hinterlässt Millionen begeisterte Zuschauer auf der ganzen Welt. Verändert das Sommer-Blockbuster-Kino bis heute. Erschafft ikonische Schurken, Bilder und Dialoge. Und wie bei seinem Gegenstück STAR WARS gibt es kaum einen Filmfreund, der ihn nicht kennt.
Doch trotz seiner unbestreitbaren Bedeutung und Popularität kämpft der Film, heute mehr als damals, mit einem Imageproblem, wird immer wieder in die Gruppe der „Guilty Pleasures“ verbannt, Filmen also, die irgendwie Spaß machen, obwohl sie gar nicht wirklich gut sind.
Woher diese Ambivalenz?
Die Geschichte einer Hassliebe.

Quelle: Blu Ray „Independence Day, © Twentieth Century Fox

21.06.16

Porträt: Juliette Lewis – Die Frau fürs Grobe

Das Kino der 90er ist die Zeit der neuen, wilden Stars und Filme. Klassiker wie PULP FICTION, TRUE ROMANCE, NATURAL BORN KILLERS oder FROM DUSK TILL DAWN krempeln das dreckige, junge Kino um. Stars wie Gary Oldman, Tom Sizemore, Brad Pitt oder Woody Harrelson szehen für unangepasstes, freches Kino. Doch keiner von ihnen verkörpert diese laute Phase der Wiedergeburt so intensiv wie Juliette Lewis.
Vom zarten Teenystar zur Rotzgöre des Kinos und schließlich zum Rockstar - Lewis hat eine der erstaunlichsten Karrieren Hollywoods hinter sich. Grund genug, sie noch einmal Revue passieren lassen.
Quelle: Blu Ray Natural Born Killers © Warner Home Video

12.06.16

Blue Steel (USA 1990) - Der Psychothrill der Frauen

Unter dem Motto „Starke Bilder, Starke Frauen“ luden die Kollegen vom hörenswerten Blog Schöner Denken zu der Aktion „Ein Film, viele Blogger“ ein. In der dritten und letzten Runde geht es dabei um den extrem passenden Film BLUE STEEL. Keine Frage, dass wir da mitmachen.

BLUE STEEL ist ein heute etwas untergegangener Kultfilm von 1990 – dessen Kultphase allerdings auch überschaubar blieb. Dennoch erweist er sich bei Erscheinen als überaus populär und heißer Geheimtipp im noch jungen Heimvideo-Zeitalter. Einer jener Filme, die bei jeder Ausstrahlung am Freitagabend noch zum „Tipp des Tages“ der Fernsehzeitschrift auserkoren werden.
Kein Wunder, immerhin ist er seinerzeit einer der härtesten und tatsächlich tiefgründigsten Filme eines extrem populären Genres: dem psychologischen Thriller. Und es ist ein klassischer Männerfilm, aus weiblicher Sicht, inszeniert von einer Frau, die er ebenso zum Star macht, wie seine Hauptdarstellerin. Grund genug also, sich zu fragen: Wieso ist das eigentlich so was Besonderes?
Quelle: Blu Ray „Blue Steel“ © Concorde Video

01.06.16

Kinokritik: Green Room (USA 2015) - Des Elends blutiges Kind

Mit BLUE RUIN liefert Jeremy Saulnier 2014 ein kleines, psychlogisches Meisterwerk ab, das für jede Menge Begeisterung sorgt. Auch uns haut Saulniers zweiter Film damals im besten Sinne aus den Socken.
Entsprechend hoch sind die Erwartungen an GREEN ROOM. Bedauerlicherweise gerät der Streifen zur Qual – nicht nur wegen der vielgepriesenen Brutalität, die irgendwann so stumpf wird, dass sie einen völlig kalt lässt. Nein, der Film selbst ist einfach derartig mies, dass wir nur mit Mühe bis zum Ende durchhalten konnten.
© 2016 Universum Film / 24 Bilder

22.05.16

Zwischenschau: Geliebte Klassiker und der 2. Cinefonie-Tag – Herzgespräch über die Faszination alter Filme

Remakes, so scheint es, beherrschen das Kino unserer Zeit wie kaum ein anderer Trend, und kaum einem Filmfreund gefällt dieser Trend.
Und doch wundert man sich: Sind Remakes nicht vielleicht ein wirksames Mittel, die Aufmerksamkeit wieder auf oft vergessene Filmperlen zu lenken, die tief in der Filmgeschichte schlummern und nur darauf warten, (wieder)entdeckt zu werden?
Wir haben uns gefragt, welchen Wert alte Filme heute noch haben, und wir haben uns fachkundige Unterstützung ins Haus geholt. Jörg Mathieu, Herausgeber und Chefredakteur von 35 MILLIMETER – DAS RETRO FILMMAGAZIN und seit neuestem auch Veranstalter des Filmfestivals CINEFONIE-TAG, steht uns Rede und Antwort über Sinn und Wert des alten Kinos.
Asta Nielsen in "Dirnentragödie" von 1927. Nutzung: Rechtefrei. Leider aktuell nicht auf Heimvideo verfügbar

06.05.16

Wer die Nachtigall stört (USA 1962) – Dreieinhalb Stufen von Moral und Humanismus

WER DIE NACHTIGALL STÖRT gilt als einer der wichtigsten Filme aller Zeiten – einfühlsam, sensibel, berührend. Ein Film, der von Integrität erzählt. Von Freundschaft, Menschlichkeit, und von Gerechtigkeit. Für seinen Star Gregory Peck wird der Kleinstadtanwalt Atticus Finch, der den Staffelstab des Humanismus an seine Kinder weiterreicht, zur Rolle seines Lebens.
Doch wo so viel Nächstenliebe ist, da ist der Hass nicht weit ...
© Universal Pictures Germany GmbH

01.05.16

Das Dschungelbuch (USA 1967) - Disneys letztes Meisterwerk

1967 erscheint mit DAS DSCHUNGELBUCH einer der bemerkenswertesten Filme von Walt Disney. Nicht nur wird es der letzte Film, den Disney vor seinem Tode persönlich anleitet, sondern auch ein Film, der für ordentlich Zoff in der Oscar-Academy sorgt und auch hinter den Kulissen mächtig Zündstoff bietet – und von dem schließlich das Schicksal des ganzen Studios abhängt.
Vor allem wird DAS DSCHUNGELBUCH ein unsterblicher Klassiker, der ganzen Generationen deutscher Kinder klar macht: Wenn alles hoffnungslos erscheint, dann probier's mal mit Gemütlichkeit.
© Walt Disney Home Entertainment
Jetzt auf DVD und Blu Ray

05.04.16

Porträt: Gregory Peck – Vom Leinwandhelden zum Humanisten

Meistens tritt Gregory Peck in der Rolle des Helden auf, was ihn in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts zu einem der bekanntesten Schauspieler weltweit macht.
Das American Film Institute wählt ihn auf den zwölften Platz der bedeutendsten männlichen Leinwandlegenden aller Zeiten; seine Verkörperung des Atticus Finch in WER DIE NACHTIGALL STÖRT landet gar auf Platz eins der bedeutendsten Leinwandcharaktere.
Gregory Peck schreibt Filmgeschichte – und das in vielerlei Hinsicht...
Quelle: Blu Ray "Wer die Nachtigall stört" © Universal Pictures Germany GmbH

02.04.16

Porträt: John Goodman - Der Kumpel aus der zweiten Reihe

John Goodman ist möglicherweise einer der ungewöhnlichsten Hollywoodstars unserer Zeit. Obwohl er niemals ein Superstar wird, keine Hauptrollen in millionenschweren Blockbustern hat, niemals mit wertvollen Preisen überschüttet wird, weder Cover noch Poster ziert, keine Werbeverträge abschließt, nicht als Jugend- oder Sexsymbol vermarktet wird, keine Skandale auslöst und keine Frauenschwarms spielt; obwohl die Jahre, in denen er überhaupt große Rollen spielen durfte, schon zwei Jahrzehnte zurückliegen und er seit Jahren vornehmlich in kleineren Rollen glänzt, gilt John Goodman bis heute als einer der bekanntesten und populärsten Schauspieler der Welt. Wie schafft der Mann das?
Spurensuche in einer ganz normalen und doch durch und durch ungewöhnlichen Karriere.
Quelle: DVD "King Ralph" © Universal Pictures Germany GmbH

16.03.16

DVD-Kritik: Kill Your Friends (GB 2015) - Das bitterböse Ende einer Ära

Etwas über zwei Minuten – weniger als einen Popsong – braucht KILL YOUR FRIENDS, um dem Zuschauer klar zu machen, welche Moral seine Hauptfigur zusammenhält. Und das ist keine schöne.
Was folgt, ist ein pompöser und kompromissloser Abstieg in die finstere Welt eines eiskalten Karrieristen und einen Abgesang auf eine Ära der Unterhaltungsbranche.
Für Steven Stelfox bedeutet der Posten in einem britischen Plattenlabel ein tagtägliches Schlachtfeld. Und er ist der verdammte Conan der Musikindustrie.
Quelle: Blu Ray "Kill Your Friends" © Ascot Elite Home Entertainment

Raum (IE/CA 2015) - Liebe und Hoffnung im Angesicht des Grauens

Mit RAUM startet bereits jetzt einer der besten und bewegendsten Filme des Jahres.
RAUM ist ein wunderbares und lebensbejahendes Werk über bedingungslose Liebe, noch dazu die vermutlich stärkste Liebe die es gibt: die Liebe zwischen einer Mutter und ihrem Kind.
Diese Liebe kontrastiert der Film mit einem der bösartigsten Verbrechen, das ein Mensch einem anderen antun kann.
Und all das erzählt er, beinahe märchenhaft, aus einer ganz und gar ungewöhnlichen Perspektive: durch die unschuldigen Augen eines Kindes.
© Universal Pictures Germany GmbH

10.03.16

Porträt: Lionel Atwill - Kein Dracula, kein Frankenstein

Wer dachte, die Horrorfilme der Dreißiger seien eher betulich gewesen, sollte sich die Genre-Beiträge mit Lionel Atwill dringend einmal anschauen. Wenn er jemanden zum Schweigen bringen wollte, griff er schon einmal zu Nadel und Faden, veredelte seine Mordopfer in heißem Wachs oder führte Experimente an Lebenden durch. Atwill war seiner Zeit voraus und seine Horrorfilme für die Zensur schon bald zu viel des Guten. Hannibal Lecter hätte ihn sicherlich gemocht. Zeit für eine Wiederentdeckung … 
Quelle: DVD "Dr. X" © Warner Brothers (Keine deutsche Heimvideo-Auswertung)

27.02.16

Oscars 2016 - Wer wird gewinnen, wer soll gewinnen?

So, das Oscarfieber steigt, und wir sind mittendrin. Hasst oder liebt uns dafür, aber dieses Jahr wird es, trotz aller Favoriten, ein spannendes Jahr, das einige potentielle Überraschungen oder Kopf an Kopf Rennen mit sich bringt.
Grund für uns, zu schauen, wer unserer Ansicht nach den Goldjungen mit nach Hause nimmt, und wer ihn, vielleicht davon abweichend, verdient hat!
© 2016 Academy of Motion Picture Arts and Sciences

25.02.16

Zwischenschau: Der Filmtipp-Award – Jury Duty, Entertainment PR und Scharsigs Blogparade

Als Filmblogger freuen wir uns immer, wenn wir einen Erkenntnisgewinn haben. Hinter eine Kulisse schauen können, die uns zuvor verwehrt geblieben ist.
Genau das bot uns dieses Jahr die Teilnahme als Jurymitglieder an einem Filmaward. Wir haben uns ein paar Gedanken gemacht, was für Erkenntnisse wir gewinnen konnten, und lassen den Initiatior des DerFilmtipp-Award zu Wort kommen, Filmblogger-Kollege Michael Scharsig.
©Henrieke Ludwig, Logo mit freundlicher Genehmigung von Henrieke Ludwig

23.02.16

Als das Duo laufen lernte - Duoscope feiert 2. Geburtstag

Heute ist ein großer Tag für uns - unser zweiter nämlich. Also, Geburtstag. Yay. Happy Birthday to us!
Grund genug, kurz zurück zu blicken und uns zu bedanken. Und Küchlein haben wir natürlich auch.
© Duoscope – Der etwas andere Filmblog

11.02.16

Nachgeplaudert: The Hateful Eight (USA 2015): Coole Typen, dicke Löcher

Die weltweite Vorfreude war riesig: Quentin Tarantinos neuer Film, THE HATEFUL EIGHT, wurde mit Spannung erwartet. Da über die Handlung nicht viel verraten wurde, erquickte man sich an Tarantinos Kraftakt, ein fuffzig Jahre altes Kamerasystem wiederzuerwecken.
Mittlerweile läuft der Film seit zwei Wochen, und das Rätselraten ist vorbei. Wir mussten ein wenig warten, bis wir uns dem Film widmen konnten. Zunächst mussten wir lange diskutieren. Und dann kam so was wie ein Filmriss dazwischen ...
© Universum Film GmbH & Co. KG

07.02.16

Kinokritik: Tschiller: Off Duty (D 2015) - Sehenswerter Actionthriller ohne Tatort

Da ist er also, Til Schweigers Kino-Tatort TSCHILLER: OFF DUTY. Nach vier eher durchwachsenen Fernsehauftritten des beinharten LKA-Agenten Nick Tschiller sind wir mit gedämpften Erwartungen ins Kino marschiert, nur um festzustellen: Der Film ist erstaunlich gut. Wäre da nicht …
© Warner Bros. Pictures Germany

28.01.16

Kinokritik: Brooklyn (GB/CA/IE 2015)

“Du musst wie eine Amerikanerin denken”, erklärt die selbstbewusste Frau dem jungen, verängstigten Mädchen neben ihr an der Reling. „Du wirst so krank fpr Heimweh sein, dass du sterben möchtest, und es gibt nichts, das du dagegen tun kannst, außer es durchzustehen. Und das wirstdu, und es wird dich nicht umbringen. Und eines Tages wird die Sonne aufgehen, so fein, dass du es nicht einmal sofort bemerken wirst. Dann wirst du dich dabei erwischen, wie an etwas oder an jemanden denkst, der keinerlei Verbindung zu deiner Vergangenheit hat. Jemanden, der nur dir gehört. Und du wirst erkennen, dass das jetzt dein Leben ist.” 
© 2015 Twentieth Century Fox

19.01.16

Kinokritik: The Big Short (USA 2015) - Das witzigste Wirtschaftsstudium der Welt

Ihr wisst was Subprimes sind? CDOs und Credit-Default-Swaps? Falls nicht – willkommen im Club. Kaum ein Mensch weiß das, und selbst die, die es wissen, steigen nicht durch. Das könnte witzig sein – wenn es nicht Millionen Menschen ihren Job und ihre Wohnung gekostet hätte und die Welt in die schlimmste Wirtschaftskrise der Geschichte gestürzt hätte.
THE BIG SHORT konzentriert sich auf den Irrwitz und setzt sich das Ziel, auf humorvolle und kreative Art und Weise jedem einen Einblick in die amerikanische Immobilienblase und die Finanzkrise von 2007 zu bieten. Ein absoluter Pflichtfilm!
© Paramount Pictures

14.01.16

Kinokritik: The Danish Girl (GB 2015)

Mit THE DANISH GIRL läuft aktuell ein wahrhaft hinreißender Film im Kino. Ein Film, der sich aufs Wesentliche konzentriert: Ein vom Schicksal getroffenes Paar, das sich einer unmöglichen Situation ausgesetzt sieht. Das ist zwar nicht originell, aber wunderschön. Und bietet eine der besten schauspielerischen Leistungen seit Langem.
© Universal Pictures

10.01.16

The Revenant (USA 2015) – Mensch und Natur im echten Wilden Westen

Kalt, schroff, intensiv. Nach seinem letzten, eher verkünstelten Hit BIRDMAN legt der mexikanische Regisseur Alejandro González Iñárritu nun einen beinharten Survival-Western vor. Die meisten Zuschauer sind begeistert, und auch wir haben selten ein intensiveres Erlebnis im Kinosaal gehabt.
Dabei bietet auch THE REVENANT viel Stoff für eine künstlerische Deutung - und einen Einblick in eine Welt, die hierzulande kaum bekannt ist. Grund genug für uns, beides einmal in Augenschein zu nehmen.
© Twentieth Century Fox

07.01.16

Der Durchschnitt von 2015 - Was vom Kinojahr übrig bleibt

Aus, aus – das Jahr ist aus!
Das Kinojahr 2015 ist vorbei.
Und wir von Duoscope sind ein wenig ernüchtert. War 2014 noch ein Filmjahr voller Highlights und emotionaler Höhepunkte, zeigte sich 2015 verhältnismäßig arm an diesen. Viele Filme ließen uns mit dem Gefühl eines "Joa, war ganz gut" zurück. Nur wenige Highlights konnten uns wirklich begeistern und berühren und blieben nachhaltig in Hirn und Herz hängen.
Wir schauen zurück auf ein Jahr, das vor allem aus einem guten Durchschnitt und spürbaren Trends bestand.
Unsere Top-Filme des Jahres. Da ist für jeden was dabei. Leicht war die Auswahl diesmal nicht - 2015 war ein rundum gutes Jahr mit wenigen Highlights.
Collage von Duoscope - Der etwas andere Filmblog